1 Sey mir tausendmal gegrüßet,
der mich je und je geliebt,
Jesu, der du selbst gebüßet
das, womit ich dich betrübt.
Ach! wie ist mir dann so wohl,
wenn ich knien und liegen soll
an dem Kreuze, da du stirbest,
und um meine Seele wirbest.
2 Ich umfange, herz und küsse
der gekränkten Wunden Zahl
und die purpurrothen Flüsse,
deine Füß- und Nägelmaal.
O wer kann doch, schönster-Fürst!
den so hoch nach uns gedürst,
deinen Durst und Liebsverlangen
völlig fassen und umfangen?
3 Heile mich, o Heil der Seelen,
wo ich krank und traurig bin;
nimm die Schmerzen, die mich quälen
und den ganzen Schaden hin,
den mir Adams Fall gebracht,
und ich selbsten mir gemacht:
wird, o Arzt, dein Blut mich netzen,
wird sich all mein Jammer setzen.
4 Schreibe deine blutgen Wunden
mir, Herr, in das Herz hinein,
daß sie mögen alle Stunden
bei mir unvergessen sein.
Du bist doch mein schönstes Gut,
da mein ganzes Herze ruht.
Laß mich hier zu deinen Füßen,
deiner Lieb und Gunst genießen.
5 Diese Füße will ich halten,
auf des best ich immer kann.
Schaue meiner Hände Falten,
und mich selber freundlich an,
von dem hohen Kreuzes Baum,
und gieb meiner Bitte Raum,
sprich: Laß all dein Trauren schwinden,
ich, ich tilg all deine Sünden.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #148