1 Wach auf mein Herz, und singe,
dem Schöpfer aller Dinge,
dem Geber aller Güter,
dem frommen Menschen-Hüter.
2 Heint, als die dunkle Schatten
mich ganz umgeben hatten,
hat Satan mein begehret,
Gott aber hat's verwehret.
3 Ja, Vater, als er suchte,
daß er mich fressen möchte,
war ich in Deinem Schooße,
Dein Flügel mich beschlosse.
4 Du sprachst: mein Kind, nun liege
Trotz dem, der dich betrüge,
schlaf' wohl, laß dir nicht grauen,
du sollst die Sonne schauen.
5 Dein Wort das ist geschehen,
ich kann das Licht noch sehen,
für Noth bin ich befreiet,
Dein Schutz hat mich erneuet.
6 Du willst ein Opfer haben,
hier bring ich meine Gaben,
mein Weihrauch, Farr und Widder,
sind mein' Gebet' und Lieder.
7 Die wirst Du nicht verschmähen,
Du kannst ins Herze sehen
und weißt wohl, daß zur Gabe
ich ja nichts Bessers habe.
8 So woll'st Du nun vollenden
Dein Werk an mir und senden,
der mich an diesem Tage
auf seinen Händen trage.
9 Sprich Ja zu meinen Thaten:
hilf selbst das Beste rathen,
den Anfang, Mitt'l und Ende,
ach Herr! zum Besten wende.
10 Mit Segen mich beschütte,
mein Herz sei Deine Hütte,
Dein Wort sei meine Speise,
bis ich gen Himmel reise.