1. Warum machet solche Schmerzen,
Warum machet solche Pein
Der von unbeschnittnem Herzen
Dir, herzliebstes Jesulein,
Mit Beschneidung? da du doch
Frei von des Gesetzes Joch,
Weil du einem Menschenkinde
Zwar gleich, doch ganz ohne Sünde.
2. Für dich darfst du dies nicht dulden,
Du bist ja des Bundes Herr;
Unsre, unsre großen Schulden,
Die so grausam, die so schwer
Auf uns liegen, daß es dich
Jammert herz und inniglich,
Die trägst du ab, uns zu retten,
Die sonst nichts zu zahlen hätten.
3. Freut ihr Schuldner euch deswegen,
Ja sei fröhlich alle Welt,
Weil heut anhebt zu erlegen
Gottes Sohn das Lösegeld.
Das Gesetz wird heut erfüllt,
Heut wird Gottes Zorn gestillt,
Heut macht uns, so sollten sterben,
Gottes Sohn zu Gottes Erben.
4. Wer mag recht die Gnad erkennen?
Wer mag dafür dankbar sein?
Herz und Mund soll dich stets nennen
Unsern Heiland, Jesulein.
Deine Güte wollen wir
Nach Vermögen preisen hier,
Weil wir in der Schwachheit wallen,
Dort soll baß dein Lob erschallen.
Source: Kirchenbuch für Evangelisch-Lutherische Gemeinden #53
First Line: | Warum machet solche Schmerzen |
Author: | Paul Gerhardt |
Language: | German |
Copyright: | Public Domain |