417. Ach Gott, erhör mein seufzen und wehklagen

1 Ach Gott, erhör mein seufzen und wehklagen,
Laß mich in meiner noth nicht gar verzagen,
Du weist den schmerz
Derkennst mein herz,
Hast du mirs aufgelegt, so hilf mirs tragen.

2 Gib mir geduld und tröst du mein herze,
In aller angst und allem seelen-schmerze:
Sey Jesu du,
Mein trost und ruh,
Hilf, das ich ja nicht selbst mein herz verscherze.

3 Phlanz mir geduld durch deinen Geist ins herze,
Und hilf, das ich es acht für keinen schmerze,
Zu deiner zeit
Wend ab mein leid;
Durch merk und bein dringt mir der grosse schmerze.

4 Du hast, mein Gott, ja meiner nie vergessen,
Wann ich in angst und trauren oft gefessen;
In höchster noth
Warst du mein Gott,
Wenn ich mein leiden oft nicht kont ermessen.

5 Es hat kein unglück nie so lang gewähret,
Es hat doch endlich wieder aufgehöret,
Biet mir die händ,
Und machs ein end,
Auf dieser erd, mein herz sonst nichts begheret.

6 Soll ich noch mehr um deinet willen leiden,
So steh mir, Herr, mit deiner kraft zur seiten,
Fein ritterlich,
Beständiglich,
Hilf mir die widersacher all bestreiten.

7 Daß ich durch deinen Geist mög überwinden,
Und mich allzeit in deinem haus laß finden,
Zum preiß und dank
Mit lobegesang,
Mit dir will ich aus liebe mich verbinden.

Text Information
First Line: Ach Gott, erhör mein seufzen und wehklagen
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Vom Creutz und Leiden; Of Suffering and the Cross
Tune Information
(No tune information)



Suggestions or corrections? Contact us