1 Jesu, Kraft der blöden Herzen,
Trost in aller Bangigkeit,
Labsal in den Sündenschmerzen,
Arzt für alles Herzeleid,
Salbe für die Todeswunden,
die man stets voll Kraft befunden.
2 Meines Herzens Brünnen quillet
lauter angehorne Wust;
Mark und Adern sind erfüllet
durch das Gift der bösen Lust,
kein Blutstropfen ist zu finden,
der nicht ist befleckt mit Sünden.
3 Ja, ich stecke voller Pfeile
durch den Teufel, Fleisch und Welt;
eh ich zu dem Helfer eile,
werd ich wirderum gefällt;
meine Seele muß erliegen,
Eh sie kann recht athem kriegen.
4 Will ich mich zu dir erheben,
wird vor Trägheit nichts daraus,
wenn dein Geist in mir soll leben,
jagt das wilde Fleisch ihn aus,
daß ich auch die Qual der Schulden
fort nicht länger kan erdulden.
5 Drum, du Heil der kranken Sünder,
Brunn, aus dem das Leben springt,
Arzt für deine schwachen Kinder,
dessen Kur stets wohl gelingt:
du kannst Pein und Schmerzen lindern,
ja, des Todesstoß verhindern.
6 Komm, o Herr! und drück in Gnaden
mir dein Bild ins Herz hinein,
so wird meinem alten Schaden
durch dein Blut geholfen sein;
salbt dein Oel des Herzens Wunden,
so bin ich denn ganz verbunden.
7 Flößest du denn meiner Seele
dich, o Helfer, selber ein,
so wird meiner Herzens Höhle
voll des neuen Lebens sein,
ja, ich will mit schönen Weisen
dein Erbarmen ewig preisen.