1 Schaff in ir, Gott, ein reines Herz:
mein Herz ist ganz verderbet;
es fühlt von Sünden großen Schmerz,
die ihm sind angerbet
und die es noch thut ohne Scheu.
Ach, mache, daß es wieder sei,
wie du es hast erschaffen.
2 Gieb mir auch einen neuen Geist,
der, wie du, sei gesinnet;
und, was du willst, beginnet.
Gieb, daß es hasse Fleisch und Blut,
den Glauben Uub und sanften Muth,
Zucht, Demuth, Hoffnung, Liebe.
3 Verwirf von deinem Angesicht,
ob ich es gleich verdienet,
mich, allerliebster Vater, nicht,
weil Jesus mich versühnet;
laß nimmer, nimmer, nimmermehr
mich fallen als dein Kind so sehr,
das du es von dir würfest.
4 Dein'n heilgen Geist nimm nicht von mir;
den bösen Geist vertreibe,
daß ich, als nie entführt von dir,
stets deine sei und bleibe;
beherrsche mein Herz, Sinn und Muth
durch deinen Geist, so ist es gut
im Leben und im Sterben.
5 Mit deiner Hülfe tröste mich,
hilf und vergieb die Sünden:
und sucht dann meine Seele dich,
so laß dich von ihr finden
und dein Verdienst, Herr Jesu Christ,
darinnen Trost und Leben ist,
trotz Sünde, Tod und Teufel.
6 Dein Freudengeist erhalt mich doch
mit seinem Freudenöle
damit nicht der Verzweiflung Joch
verderbe meine Seele.
Sei du mein Freund, o Herr, allein;
ach, laß mich ganz dein eigen sein
und führe mich zur Freude.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #371
First Line: | Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, Mein Herz ist ganz verderbet |
Author: | Ludämiliä Elisabeth Schwarzburg-Rudolstadt |
Language: | German |
Copyright: | Public Domain |