371. Schaff in mir, Gott, ein reines Herz

1 Schaff in ir, Gott, ein reines Herz:
mein Herz ist ganz verderbet;
es fühlt von Sünden großen Schmerz,
die ihm sind angerbet
und die es noch thut ohne Scheu.
Ach, mache, daß es wieder sei,
wie du es hast erschaffen.

2 Gieb mir auch einen neuen Geist,
der, wie du, sei gesinnet;
und, was du willst, beginnet.
Gieb, daß es hasse Fleisch und Blut,
den Glauben Uub und sanften Muth,
Zucht, Demuth, Hoffnung, Liebe.

3 Verwirf von deinem Angesicht,
ob ich es gleich verdienet,
mich, allerliebster Vater, nicht,
weil Jesus mich versühnet;
laß nimmer, nimmer, nimmermehr
mich fallen als dein Kind so sehr,
das du es von dir würfest.

4 Dein'n heilgen Geist nimm nicht von mir;
den bösen Geist vertreibe,
daß ich, als nie entführt von dir,
stets deine sei und bleibe;
beherrsche mein Herz, Sinn und Muth
durch deinen Geist, so ist es gut
im Leben und im Sterben.

5 Mit deiner Hülfe tröste mich,
hilf und vergieb die Sünden:
und sucht dann meine Seele dich,
so laß dich von ihr finden
und dein Verdienst, Herr Jesu Christ,
darinnen Trost und Leben ist,
trotz Sünde, Tod und Teufel.

6 Dein Freudengeist erhalt mich doch
mit seinem Freudenöle
damit nicht der Verzweiflung Joch
verderbe meine Seele.
Sei du mein Freund, o Herr, allein;
ach, laß mich ganz dein eigen sein
und führe mich zur Freude.

Text Information
First Line: Schaff in mir, Gott, ein reines Herz
Author: Ludäm. Elisabeth, Gräfin zu Schwarzburg-Rudolstadt, 1640-1672
Language: German
Publication Date: 1872
Topic: Bußlieder; Penitential Hymns
Notes: Now Public Domain. Mel. Es ist gewißlich an der Zeit
Tune Information
(No tune information)



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