Author: Dr. Justus Jonas Hymnal: Kirchen-Gesangbuch #438 (1862) Lyrics: 1. Wo Gott der Herr nicht bei uns hält,
Wenn unsre feinde toben,
Und er unsrer sach nicht zufällt
Im himmel hoch dort oben,
Wo er Israel's schutz nicht ist,
Und selber bricht der feinde list,
So ist's mit uns verloren.
2. Was menschen kraft und witz anfäht,
Soll uns billig nicht schrecken,
Er sitzet an der höchsten stätt,
Der wird ih'n rath aufdecken,
Wenn sie's auf klügste greifen an,
So geht doch Gott ein' andre bahn;
Es steht in seinen händen.
3. Sie wüthen fast und fahren her,
Als wollten sie uns fressen,
Zu würgen steht all ihr begehr,
Gott's ist bei ihn'n vergessen:
Wie meereswellen einher schlahn,
Nach leib und leben sie uns stahn,
Deß wird sich Gott erbarmen.
4. Sie stellen uns wie ketzern nach,
Nach unserm blut sie trachten,
Noch rühmen sie sich christen auch,
Die Gott allein groß achten.
Ach Gott! der theure name dein
Muß ihrer schalkheit deckel sein,
Du wirst einmal aufwachen.
5. Auf sperren sie den rachen weit,
Und wollen uns verschlingen:
Lob und dank sei Gott allezeit,
Es wird ihn'n nicht gelingen,
Er wird ihr'n strick zerreißen gar,
Und stürzen ihre falsche lahr:
Sie werden's Gott nicht wehren.
6. Ach Herr Gott! wie reich tröstest du,
Die gänzlich sind verlassen,
Die gnadenthür steht nimmer zu,
Vernunft kann das nicht fassen,
Sie spricht: es ist nun all's verloren,
Da doch das kreuz hat neugeboren,
Die deine hülf' erwarten.
7. Die feind' sind all in deiner hand,
Dazu all ihr' gedanken,
Ihr' anschläg' sind dir wohlbekannt,
Hilf nur, daß wir nicht wanken!
Vernunft wider den glauben ficht,
Auf's künftig will sie trauen nicht,
Da du wirst selber trösten.
8. Den himmel, meer und auch die erd'
Hast du, Herr Gott, gegründet;
Nun gib, daß es auch helle werd',
Gib, daß das herz entzündet,
In rechter lieb' des glaubens rein,
Mög' bis an's end beständig sein;
Die welt laß immer murren. Topics: Reformationsfest-Lied; Reformationsfest-Lied Languages: German
Wo Gott der Herr nicht bei uns hält