Hymnal: Evangelisch-Lutherisches Gesang-Buch #487 (1848) Lyrics: 1 Herr Christ thu' mir verleihe
zu singen Deinem Geist!
Mich thut herzlich erfreuen,
was himmlisch ist und heißt.
Ein himmlisch Paradeis,
darin von allem Bösen
der Herr mich wird erlösen,
bereitet ich mir weiß.
2 Ein Tag ist angesetzet
von Gott dem Herren mein,
mein Herz sich sehr ergötzet,
wenn ich gedenk' dahin;
den Jüngsten-Tag ich mein',
da mich der Herr erwecken
und fröhlich wird erquicken
mit seinen Gütern rein.
3 Tod, Sünd', Noth Krankheit, Schmerzen,
Angst, Jammer und Elend,
aud was betrübt die Herzen,
im Himmel hat ein End.
Fahr' hin all'Traurigkeit,
mien Gott, dem ich vertrauet,
ein'n Freuden-Saal gebauet,
hat mir in Ewigkeit.
4 Er wird freundlich umfangen
und trösten meine Seel',
darnach steht mein Verlangen,
das ist mein Trost und Heil.
Da wird sein lieber Sohn
abwischen alle Thränen
von denen, die da weinen
und leiden Schmach und Hohn.
5 Mein Leib, mein' Seel' verkläret
soll leuchten wie die Sonn',
und was mein herz begehret,
wird kommen ihm zu lohn.
Denn dort in jenem Reich
an Schönheit und Geberden
wir alles sollen werden
den lieben Engeln gleich.
6 Da werden wir mit Freuden
den Heiland schaeen an,
der durch sein Blut und Leiden
den Himmel aufgethan.
Da wird vor Augen klar
Gott Vater mit dem Sohne,
darzu die dritt' Persone,
uns werden affenbar.
7 Hier müssen wir noch lallen
gleich wie die Kinder klein,
dort aber in uns Allen
der Herr wird selber sin.
In jener Sommer-Zeit
wir Gott mit Freud' und Wonne
erscheinen wie die Sonne
der ganzen Christenheit.
8 Da findet sich beisammen,
was scheidet hier der Tod,
die nur auf Christi Namen
entschlafen sind in Gott.
Der Eh'mann, sein Gemahl,
Söhn', Töchter und Bekannten,
Freund, Brüder und Verwandten,
die leben allzumal.
9 Dazu viel tausend Menschen,
so wir niemals gesehn;
die alten Patriarchen,
Propheten groß und kelin
der zwölf Aposteln Zahl,
die Märt'rer mit den Cronen
viel Mann und Weibspersonen,
die Gott gedienet all'.
10 Die werden uns annehmen
als ihre Brüderlein;
auch werden sich nicht schämen
die Eng'l hierbei zu sein.
Die frommen Geisterlein
uns werden mit Verlangen
ganz brüderlich umfangen,
und mengen mitten ein.
11 Da dürfen wir nicht fragen,
wer ist der oder die?
Was unsre Augen sehen,
das Alles kenne sie.
Das Stückwerk höret auf,
wir werden uns wohl kennen,
von rechter Liebe brennen,
die nimmer höret auf.
12 Da wird man hören klingen
das himmlisch Saiten-spiel;
des himmels Chor wird bringen
in Gott der Freuden viel.
Das liebe Jesulein
inmittelst uns fein drücken,
und freundlich wird anblicken
mit seinen Aeugelein.
13 Mit den Engeln ganz fröhlich
wir singen werden Gott,
o heilig, heilig, heilig
ist der Herr Zebaoth.
Ein neues Freudenlied,
Glorie, Lob, Ehr' und Weisheit,
Kraft Reichtum, Heil und Klarheit,
sei Gott in Ewigkeit.
14 Kein Ohr hat nie gehöret,
es hat kein Aug' gesehn
die Freud', so den'n bescheret,
die Gottes Erben fein.
Wann ich solch's nehm' in Acht,
thut sich mein herz hoch schwingen,
und geht in vollem Springen,
daß ich die Welt veracht'.
15 Drum woll'n wir nicht verzagen,
die jetzt in Trübsal-feind,
ab uns die Welt thut plagen,
und ist uns Spinnen-feind.
Es währt ein' kleine Zeit,
der Hülf' ist g'wiß nicht weit.
Topics: Gesänge Von der Auferstehung der Todten und Dem jüngsten Gerich; Songs of the Resurrection of the Dead and the Last Judgment Languages: German
Herr Christ thu' mir verleihen