1. Ach! was sind wir ohne Jesum?
Dürftig, jämmerlich und arm.
Ach! was sind wir? voller elend.
Ach! Herr Jesu, dich erbarm'!
Laß dich unsre noth bewegen,
Die wir dir vor augen leben.
2. Wir sind nichts ohn' dich, Herr Jesu!
Hier ist lauter finsterniß,
Dazu quälet uns gar heftig
Der vergift'te schlangenbiß.
Dieses gift steigt zu dem herzen,
Und verursacht stete schmerzen.
3. Ach! ohn' dich, getreuer Jesu!
Schreckt der teufel und die höll',
Die verdammniß macht mich zittern,
Da ich steh' auf dieser stell',
Mein gewissen ist erwachet,
Und der abgrund flammt und krachet.
4. Ohne dich, herzliebster Jesu!
Kommt man nicht durch diese welt;
Sie hat fast auf allen wegen
Unsern füßen netz' gestellt;
Sie kann trotzen, sie kann heucheln,
Und hält uns mit ihrem schmeicheln.
5. Ach! wie kraftlos, herrzens Jesu!
Richten sich die kranken auf;
Unsre kraft ist lauter ohnmacht
In dem müden lebenslauf.
Denn man sieht uns, da wir wallen,
Oesters straucheln, öfters fallen.
6. Darum stärk' uns, liebster Jesu!
Sei in finsterniß das licht,
Oeffne unsre herzensaugen,
Zeig' dein freundlich' angesicht;
Strahl', o sonn! mit lebensblicken,
So wird sich das herz erquicken.
7. Tritt den satan, starker Jesu!
Unter unsern schwachen fuß;
Komm zu deiner braut gegangen,
Biet' ihr deinen friedensgruß,
Daß sie himmelsfreud' verspüre,
Und kein leid sie mehr berühre.
8. Faß' uns an, o süßer Jesu!
Führ' uns durch die pilgerstraß',
Daß wir auf den rechten wegen
Gehen fort ohn' unterlaß,
Laß uns meiden alle stricke,
Und nicht wieder seh'n zurücke.
9. Laß den Geist der kraft, Herr Jesu!
Geben unserm geiste kraft,
Daß wir brünstig dir nachwandeln,
Nach der liebe eigenschaft.
Ach, Herr! mach' uns selber tüchtig,
So ist unser leben richtig.
10. Dann wird lob und dank, Herr Jesu!
Schallen aus des herzens grund;
Dann wird alles jubiliren,
Und dir singen herz und mund.
Dann wird auf der ganzen erden
jesus hochgelobet werden.