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150. Was alle weisheit in der welt

1. Was alle weisheit in der welt
Bei uns hier kaum kann lallen,
Das läßt Gott aus dem himmelszelt
In alle welt erschallen,
Daß er alleine könig sei,
Hoch über alle götter,
Groß, mächtig, freundlich, fromm und treu,
Der frommen schutz und retter,
Ein wesen, drei personen.

2. Gott Vater, Sohn und heil'ger Geist,
Heißt sein hochheil'ger name:
So kennt, so nennt, so rühmt und preis't
In der gerechte same,
Gott Abraham, Gott Isaak,
Gott Jakob, den er liebet,
Herr Zebaoth, der nacht und tag
Uns alle gaben gibet,
Und wunder thut alleine.

3. Der Vater hat von ewigkeit
Den Sohn, sein bild, gezeuget;
Der Sohn hat in der füll der zeit
Im fleische sich eräuget;
Der Geist geht ohne zeit herfür
Vom Vater und vom Sohne,
Mit beiden gleicher ehr und zier,
Gleich ewig, gleicher krone,
Und ungetheilter stärke.

4. Sich hier, mein herz, das ist dein gut,
Dein schatz, dem keiner gleichet:
Das ist dein freund, der alles thut,
Was dir zum heil gereichet;
Der dich gebaut nach seinem bild,
Für deine schuld gebüßet,
Der dich mit wahrem glauben füllt,
Und all' dein kreuz durchsüßet
Mit seinem heil'gen worte.

5. Erhebe dich, steig zu ihm zu,
Und lern ihn recht erkennen,
Denn solch' erkenntniß bringt die ruh
Und macht die seele brennen
In reiner liebe, die uns nährt
Zum ew'gen freudenleben,
Da, was allhier kein ohr gehört,
Gott wird zu schauen geben
Den augen seiner kinder.

6. Weh aber dem verstockten heer,
Das sich hier selbst verblendet!
Gott von sich stößt, und seine ehr'
Auf kreaturen wendet,
Dem wird gewiß des himmels thür
Einmal verschlossen bleiben;
Denn wer Gott von sich treibt allhier,
Den wird er dort auch treiben
Von seinem heil'gen throne.

7. Ei nun, so gib, du großer held,
Gott himmels und der erden!
Daß alle menschen in der welt
Zu dir bekehret werden:
Erleuchte, was verblendet geht;
Bring wieder, was verirret;
Reiß aus, was uns im wege steht,
Und freventlich verwirret
Die schwachen in dem glauben.

8. Auf daß wir also all'zugleich
Zur himmelspforten dringen,
Und dermaleins in deinem reich
Ohn' alles ende singen,
Daß du alleine könig seist,
Hoch über alle götter,
Gott Vater, Sohn und heil'ger Geist,
Der frommen schutz und retter,
Ein wesen, drei personen.

Text Information
First Line: Was alle weisheit in der welt
Author: Paul Gerhard (1676)
Language: German
Publication Date: 1862
Topic: Lieder am Trinitastisfest oder von der heiligen Dreieinigkeit
Notes: Mel. Christ unser Herr zum Jordan. 72.
Tune Information
(No tune information)



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