1 Wend ab deinen zorn, lieber Gott, in gnaden,
Und laß nicht wüthen deine blut'gen ruthen,
Richt uns nicht streng nach unsern missethaten,
Sondern nach güte!
2 Denn so du woltest nach verdienste strafen,
Wer könte deinen grimm und zorn ertragen?
All's müßt vergehen, was du hast geschaffen,
Vor deinen plagen.
3 Vergib, Herr, gnädig unsre grosse schulde,
Laß über das recht deine gnade walten:
Denn du pflegst zu schonen nach grosser hulde,
Uns zu erhalten.
4 Sind wir doch arme würmlein, staub und erden,
Mit erbsünd, schwachheit, noth und tod beladen;
Warum sollen wir gar zu nichte werden
Im zorn, ohn gnaden?
5 Sieh an dein's Sohnes creuyz und bitter leiden,
Der uns erlöset hat mit seinem blute,
Und eröffnen lassen sein herz und seiten,
Der welt zu gute.
6 Darum, o Vater! laß uns nicht verderben,
Dein' gnad und Geist durch Christum wollst uns geben,
Mach uns samt ihm des himmelreiches erben,
Mit dir zu leben.
Text Information | |
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First Line: | Wend ab deinen Zorn, lieber Gott, in gnaden |
Language: | German |
Publication Date: | 1826 |
Topic: | In gemeiner Noth; In Distress |
Notes: | Mel. Herzliebster Jesu was. |