1 herr! der du vormals hast dein land
Mit gnaden angeblicket,
Und des gefang'nen Jacobs band
Gelößt, und ihn erquicket;
Der du die sünd und missethat,
Die dein volk sonst begangen hat,
Hast väterlich verziehen.
2 Herr! der du deine eifers glut
Zuvor oft abgewendet,
Und nach dem zorn das süsse gut
Der leib und huld gesendet:
Ach frommes herz, ach unser heil!
Nim weg und heb auf in der eil,
Was uns betrübt und kränket.
3 Lösch aus, Herr! deinen grossen grimm,
Im brunnen deiner gnaden,
Erfreu und tröst uns wiederum
Nach ausgestandnem schaden.
Willst du denn zürnen ewiglich,
Und sollen deine fluthen sich
Ohn alles end ergiessen?
4 Wilst du, o Vater! uns den nicht
Nur einmal wieder laben,
Und sollen m=wir an deinem licht
Nicht wieder freude haben?
Ach, gieß aus deines himmels haus,
herr! deine güt und leben aus,
Auf uns und unsre häufer.
5 Ach daß ich hören solt das wort
Erschallen bald auf erden,
Daß friede solt an allem ort,
Wo christen wohnen, werden,
ach daß uns doch Gott sagte zu,
Des krieges schluß,
der wassen ruh,
Und alles unglücks ende.
6 Ach daß doch diese böse zeit,
Sich end' in gute tagen,
Damit wir in dem grossen leid,
Nicht mögen ganz verzagen:
Doch ist ja Gottes h¨lfe nah,
Und seine gnade stehet da,
All denen die ihn fürchten.
7 Wenn wir nun fromm sind, wird sich Gott
Schon wieder zu uns wenden,
Den krieg und alle andre noth
Nach wunsch und also enden,
Daß seine ehr in unserm land,
Und aller orten werd erkannt,
Ja stetig bey uns wohne.
8 Die güt und treue werden schön
Einander grüssen müssen:
Gerechtigkeit wird einher gehn,
Und friede wird sie küssen.
Die treue wird mit lust und freud
Auf erden blühn, gerechtigkeit
Wird von dem himmel-schauen.
9 Der Herr wird uns viel gutes thun,
Das land wird früchte geben,
Und die in seinem schooße ruhn,
Die werden davon leben.
Gerechtigkeit wird dennoch stehn,
Und stets in vollem schwange gehn,
Zur ehre seines namens.