1 So grabet mich nun immer hin,
Da ich so lang verwahret bin,
Bis Gott, meine treuer seelen-hirt,
Mich wieder aufwecken wird.
2 Ja freylich werd ich durch den tod
Zu aschen, erden, staub und koth:
Doch wird das schwache fleisch und bein,
von meinen Gott verwahret seyn.
3 Mein leib wird hier der würmer spott,
Die seele ist bey ihrem Gott,
Der durch seins Sohn tods bitterkeit
Sie hat erlößt zur seligkeit.
4 Was hier für trübsal mich verletzt,
Wird jetzt mit himmelslust ersetzt,
Die welt ist doch ein jammerthal,
Dort ist der rechte freuden-saal.
5 Wann alle welt durchs feur zerbricht,
Und Gott wird halten sein gericht,
So wird mein lieb verkläret stehn,
Und in das himmelreich eingehn.
6 Wie manche wiederwärtigkeit
Betraf mich in der lebenszeit,
Nun aber ist mir nichts bewußt,
Dann ewiglicht himmelslust.
7 So laßt mich nun in sanfter ruh,
Und geht nach eurer wohnung zu,
Ein jeder denke nacht und tag,
Wie er auch selig sterben mag.
Text Information | |
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First Line: | So grabet mich nun immer hin |
Language: | German |
Publication Date: | 1826 |
Topic: | Vom Tode und der Auserstehung: Antword des Verstorbenen; Death and Resurrection: Answer of the Deceased |
Notes: | Mel. Nun laß uns den leib. |