597. O welt, ich muß dich lassen

1 O welt ich muß dich lassen,
Ich gebt meine strassen,
Ins ew'ge vaterland;
Ich muß den geist aufgeben;
Ich setze leib und leben
In Gottes gnäd'ge vaterhand.

2 Die zeit ist nun vollendet,
Mein leben ist geendet,
Sterben ist mein gewinn;
Kein bleiben ist auf erden,
Was ewig, muß mir werden,
Mit fried und freud ich fahr dahin.

3 Ob mich gleich hat betrogen
Und oft von Gott gezogen
Durch sünden mancherley;
Will ich doch nicht verzagen,
Ich will im glauben sagen,
Daß meine sünd vergeben sey.

4 Auf Gott steht mein vertrauen,
Sein antlitz will ich schauen,
Gewiß durch Jesum Christ,
Der vor mich ist gestorben,
Des Vaters huld erworben,
Und der mein mittler worden ist.

5 Die sünde kan nicht schaden,
Mir, der erlößt und gnaden
Durch Christi theures blut:
Mein werk kan mich nicht retten
Aus sünd und satans ketten,
Sein tod allein kommt mir zu gut.

6 Nichts ist in menem leben,
Das ich ihm könte geben
Zu tilgen meine schuld,
Ich traue dem erbarmen;
Es hebt und trägt den armen
Nur seine unverdiente huld.

7 Drauf will ich frölich sterben,
Das himmelreich ererben,
Das Jesus mir erwarb;
Zu ihm soll man mich treiben,
Wan ich nicht hier kan bleiben,
Zu ihm, der willig für mich starb.

8 Ich fahre denn von hinnen,
O möchte sich besinnen,
Die arme sünden-welt:
O daß sie Jesum hörte,
Und sich zu Gott bekehrte,
Eh sie in asch und staub zerfällt.

9 In wenig kurzen stunden
Ist alles glück verschwunden,
Das sünder hier ergötzt:
Komm, kind der nacht, Mit beten,
Zum gnaden-thron zu treten,
Mit wangen, die die busse netzt.

Text Information
First Line: O welt, ich muß dich lassen
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Vom Tode und der Auserstehung; Death and Resurrection
Notes: Mel. Nun ruhen alle wälder.
Tune Information
(No tune information)



Suggestions or corrections? Contact us
It looks like you are using an ad-blocker. Ad revenue helps keep us running. Please consider white-listing Hymnary.org or getting Hymnary Pro to eliminate ads entirely and help support Hymnary.org.