1 Treuer hirte deiner heerde,
Deiner glieder starker schutz;
Sieh doch wie die asch und erde,
Grosser Gott, mit grimm und trutz,
Tobt und wütet wider dich,
Und vermißt sich freventlich,
Deine kirche zu zerstören,
Und dein erbtheil zu verheeren.
2 Du, Herr, bist ja unser könig,
Wir sind dein mit leib und seel:
Menschen hülf ist ja zu wenig,
Wo du nicht, Immanuel,
Zu der deinen rettung wachst,
Und dich selbst zu felde machst,
Für dein wahres wort zu kämpfen,
Und der feinde rott zu dämpfen.
3 Es trift deines namens ehre,
Deiner wahrheit heiligthum,
Jesu deines glaubens lehre,
Deines leidens kraft und ruhm,
Und den dienst, den dir allein
Wir zu leisten schuldig seyn:
Dazu kanst du ja nicht schweigen,
Deine machthand wirst du zeigen.
4 Du verlachst der feinde tücke,
Treibst der bösen rath und schluß,
Muth und anschlag selbst zurücke,
Daß er nicht gelingen muß.
Die verfolgung hat ihr ziel,
Du verhängst ihr nicht zu viel,
Und pflegst derer nur zu spotten,
Die, Herr, wider dich sic rotten.
5 Stärke nur den schwachen glauben,
Den bey so betrübter zeit,
Fleisch und satan uns zu rauben
Und mit furcht und blödigkeit
Uns zu schrecken sind bemüht.
Deine weisheit kennt und sieht
Deiner kinder schwach vermögen,
Und wird nicht zu viel auflegen.
6 Hilf den deinen, und bekehre
Der verfolger blindes heer:
Der verfolgung steur und wehre
Daß sie uns nicht sey zu schwer,
Nim dich der bedrängten an,
Leit auch die auf rechter bahn,
Die noch itzt durch satans lügen,
Sich selbst um ihr heil betrügen.
7 Laß uns recht und redlich handeln,
Und in tauben einfalt dir
Ganz gelassen, bestig wandeln,
Und dabey uns kluglich hier
Schicken in die böse zeit,
Und vor falscher heiligkeit,
Auch der feinde list und wüten,
Uns mit schlangen klugheit hüten.
8 Laß mit beten und mit wachen
Stets uns stehn auf unsrer hut,
Und nur dich, Herr, lassen machen:
So wird alles werden gut.
Jesus streitet für uns hier,
Und vertritt uns dort bey dir,
Bis wir auf der neuen erden
Bey ihm triumphiren werden.