1 Schaff in mir, Gott, ein reines herz,
Ein herz, das sich stets himmswärts
Aufschwinge, und von sünden frey,
Mit lust die diene ohne scheu.
2 Erneure was verblichen ist
In mir durch stans trug und list;
Bevestige den schwachen sinn,
Daß nicht der feind ihn reisse hin.
3 Dein auge hat es wohl gesehn,
Was durch herrug der lust geschehn:
Ich bin nicht werth, dein angesicht
Zu sehen; doch, Herr, zürne nicht.
4 Den Geist, das therure liebes-pfand,
Den deine gunst mir zugewandt,
Nimt nicht, wie ichs verdient, von mir,
Weil ich gesündigt hab an dir.
5 Laß aber deine gnaden-kraft,
Die fried und freude in mir schaft,
Den trost einslössen meinem geist;
Darauf dein wort mich hoffen heißt.
6 So werd ich ohne furcht und zwang,
Mit freuden richten meinen gang
Zu deiner ehr, nach deinem wort,
Und selig seyn so hier als dort.
7 Hier duld' und trag ich freylich noch
Den sünden-leib, das schwere joch;
Doch steht mein auge zu dir auf;
Du stärkst mich in dem pilgrims-lauf.
8 Ich eile fort mit schnellem flug;
Mich zieht ein jeder othemzug
Zum grab und meiner ruhe hin;
Bald wird mir tod und grab gewinn.
Text Information | |
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First Line: | Schaff in mir, Gott, ein reines herz, |
Language: | German |
Publication Date: | 1826 |
Topic: | Von der Rechtfertigung und dem daher entstehenden Frieden; Justification and the Resulting Peace |
Notes: | Mel. Herr Jesu christ, wahr'r. |