433. Freu dich, ängstliches gewissen

1 Freu dich, ängstliches gewissen;
Sey vergnügt und gutes muths!
Denn die handschrift ist zerrissen;
Dein Erlöser thut dir guts.
Laß dein trauren, laß dein weinen:
Gott laßt gnade dir erscheinen:
Du bist frey und sollst allein
Deines Jesu eigen seyn.

2 Zwar dich drückten deine sünden,
Sie erweckten angst und schmerz;
Niemand konte dich verbinden,
Niemand stärkte dich, mein herz!
Von der sünde schweren strafen
Konte niemand rettung schaffen:
Doch dein Jesus heilte dich,
Und nahm alle straf auf sich.

3 Er, er stillt der hölle stammen,
Durch die sünde angezündt;
Gott will dich nun nicht verdammen,
ist nun väterlich gesinnt,
Will, um seines Sohnes willen,
An dir nicht den fluch erfüllen,
Den dein abfall doch verdient:
So wirst du mit Gott versöhnt.

4 Treuer Jesus, trost und leben,
Meiner seele bestes theil!
Du bists, der mir ruh gegeben,
Der meine ganz verlornes heil
Samt dem segen wieder brachte.
Hilf daß ich nichts höher achte
Weder hier noch ewig dort,
Als dich, o mein schutz und hort.

5 Nim mein alles, was ich habe,
Nim es, Herr! für deine treu,
Ists doch dein geschenk und gabe;
Hilf mir, das ich dankbar sey.
Nichte sinnen und gemüthe
Auf den reichthum deiner güte.
Daß mir deine huld und treu
Immer im gedächtniß sey.

6 Hilf, daß ich die sünde meinde,
Hilf daß keine böse lust,
Keine macht mich von dir scheide,
Laß mich stets mit treuer brust,
Herr! auf deinen wegen bleiben,
Deinen Geist mich dazu treiben,
Was dir Heiland! wohlgefällt,
Mich in deinem dienst erhält!

7 Herr, ich will für diese güte,
Für so theure gnad und huld,
Stets nit dankendem gemüthe
Meine pflichten, meine schuld
Dir, mein Heiland! gern entrichten,
Nichts soll meinen schluß zernichten;
Du sollst ewig und allein
Meines herzens freude seyn.

Text Information
First Line: Freu dich, ängstliches gewissen
Language: German
Publication Date: 1826
Notes: Mel. Alle menschen müseen st.
Tune Information
(No tune information)



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