1 Nun laßt uns gehn und treten
mit Singen und mit Beten,
zum Herrn, der unserm Leben
bis hierher Kraft gegeben.
2 Wir gehn dahin und wandern
von einem Jahr zum andern,
wir leben und gedeihen
vom alten zu dem neuen.
3 Durch so viel Angst und Plagen,
durch Zittern und durch Zagen,
durch Krieg und große Schrecken,
die alle Welt bedecken.
4 Denn wie von treuen Müttern,
in schweren Ungewittern
die Kindlein hier auf Erden,
mit Fleiß bewahret werden:
5 Also auch und nicht minder
läßt Gott ihm seine Kinder,
wenn Noth und Trübsal blitzen,
in seinem Schooße sitzen.
6 Ach, Hüter unsers Lebens,
fürwahr es ist vergebens
mit unserm Thun und Machen,
wo nicht dein Augen wachen.
7 Gelobt sei deine Treue,
die alle Morgen neue;
Lob sei den starken Händen,
die alles Herzleid wenden.
8 Laß ferner dich erbitten,
o Vater, und bleib mitten,
in unserm Kreuz und Leiden
ein Brunnen unsrer Freuden.
9 Gieb mir und allen denen,
die sich von Herzen sehnen
nach dir und deiner Hulde,
ein Herz, das sich gedulde.
10 Scleuß zu die Jammerpforten,
und laß an allen Orten,
auf so viel Blutvergießen,
die Freudenströme fließen.
11 Sprich deinen milden Segen
zu allen unsern Wegen;
laß Großen und auch Kleinen
die Gnadensonne scheinen.
12 Sei der Verlassnen Vater,
der Irrenden Berather,
der Unversorgten Gabe,
der Armen Gut und Habe.
13 Hilf gnädig allen Kranken,
gieb fröhliche Gedanken
den hochbetrübten Seelen,
die sich mit Schwermuth quälen.
14 Und endlich, was das meißte,
füll uns mit deinem Geiste,
der uns hier herrlich ziere,
und dort zum Himmel führe.
15 Das Alles wollst du geben,
o meines Lebens Leben,
mir und der Christenschaare
zum selgen neuen Jahre.