Zween der Jünger gehn mit Sehnen

Zween der Jünger gehn mit Sehnen

Author: Johann Neunherz
Published in 13 hymnals

Representative Text

1 Zween der Jünger gehn mit Sehnen
über Feld nach Emmahus;
ihre Augen sind voll Thränen,
ihre Seele voll Verdruß,
man hört ihre Klageworte;
doch es ist von ihrem Orte
unser Jesus gar nicht weit
und vertreibt die Traurigkeit.

2 Ach, es gehn noch manche Herzen
ihrem stillen Kummer nach;
sie bejammern ihre Schmerzen,
ihre Noth und Ungemach.
Manches wandert gar alleine,
daß es nur zur G'nüge weine:
doch mein Jesus ist dabei,
fragt, was man so traurig sei?

3 Wenn zwei Seelen sich besprechen,
so ist er der dritte Mann;
er bemerket die Gebrechen,
redet, was uns trösten kann.
Denn er kann uns nicht versäumen,
wie wir glaubenslos oft träumen:
er hat Alles im Gesicht,
seine Treu verläßt uns nicht.

4 Jesus ist mir nachgegangen,
wenn ich meiner Eitelkeit
und der Sünde nachgehangen;
o, der unglückselgen Zeit,
die man dergestalt verloren!
Doch er hat mich neu geboren,
Jesus hat an mich gedacht
und das Schäflein wieder bracht.

5 Hat sich eine Noth gefunden,
so ließ er mich nicht allein:
Jesus stellt zur rechten
Stunden sich mit seinem Beistand ein.
Wenn ich mich bei ihm beschwere,
gleich als ob er ferne wäre,
o so ist er mehr als nah
und mit seiner Hülfe da.

6 Troster Freund von allen Freunden!
bleibe ferner noch bei mir.
Kommt die Welt, mich anzufeinden:
ach, so sei du auch allhier.
Will der Teufel auf mich blitzen,
wollst du trösten und beschützen.
Komm, in meinem Geist zu ruhn:
was du willst, das will ich thun.

7 Bin ich traurig und betrübet,
so gieb nur in meinen Sinn,
daß ich der Deine bin.
Las dein Wort mich feste gründen;
laß es auch mein Herz entzünden,
daß es voller Liebe brennt
und dich immer besser kennt.

8 Tröst auch andre fromme Seelen,
wenn sie tief in Kummer stehn,
wenn sie in verborgnen Höhlen,
Kammern, Feld und Wäldern gehn,
ihrem Kummer nachzusinnen,
daß sie satt sich Seele zu:
Liebes Kind, was trauerst du?

9 Kannst du bei der Welt nicht weilen,
ach, so nimm mich auch mit dir;
lazs mich deine Freuden theilen,
sei und bleibe stets bei mir.
Bleibe doch in unsrer Mitten,
wie dich deine Kinder bitten.
Dank sei dir, o lieber Gast,
daß du mich getröstet hast.



Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #196

Author: Johann Neunherz

Neunhertz, Johannes, son of Johannes Neunhertz, weaver at Waltersdorf, near Kupferberg, in Silesia, was born at Waltersdorf Aug. 16, 1653, and entered the University of Leipzig in June, 1673 (M.A. 1676). In 1678 he was appointed assistant preacher at Lauban, in Silesia; in 1680 pastor at Kiesslingswalde; and in 1696 pastor at Geibsdorf, both near Lauban. He then became, in 1706, diaconus of the Holy Trinity Church, and also morning preacher at the Holy Cross Church in Lauban. Finally, in 1709, he was appointed chief pastor at Hirschberg, in Silesia, and died there Nov. 26, 1737 (S. J. Ehrhardt's Presbyterologie Schlesiens, 1780-89, iii. pt. ii. p. 187; Koch, v. 450; Allgemeine Deutsche Biographie xxiii. 549; Bode, p. 121—-the first dating… Go to person page >

Text Information

First Line: Zween der Jünger gehn mit Sehnen
Author: Johann Neunherz
Language: German
Notes: Polish translation: See "Szli do Emaus dwaj uczniowie"
Copyright: Public Domain

Notes

Suggested tune: JESU MEINES LEBENS

Timeline

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