1 Zieh mich, zieh mich mit den armen
Deiner grossen freundlichkeit,
Jesu Christe! dine erbarmen
Heife meiner blödigkeit,
Wirst du mich nicht zu dir ziehen,
Ach! so muß ich von dir fliehen.
2 O du hirte meiner seelen!
Suche dien verirrtes schaf,
Wem soll ich mich sonst befehlen?
Weck mich aus dim sünden-schlaf!
Guter meister! laß mcih laufen
Nach dir und nach deinem haufen.
3 Wie ein wolf den wald erfüllet,
Mit gehen! bey finster nacht;
Also auch der satan brüllet,
Um mich wie ein löwe wacht:
Herr! er will dein kind verschlingen,
Hilf im glauben ihn bezwingen.
4 Seelen-mötder, alte schlange,
Tausend-künstler! schäme dich,
Schäme dich, mit ist nicht bange,
Denn mein Jesus tröstet mich,
Weil er ziehet, muß ich laufen,
Er will mich ihm selbst erkausen.
5 Zieh mich mit den liebes-feilen,
Zieh mich kräftig, o mein Gott!
Ach wie lange, lange weilen
Machst du mir, Herr Zebaoth!
Doch ich hoff in allen nöthen,
Wenn du mich gleich woltest tötden.
6 Mutter-herze will zerbrechen,
Ueber ihres kindes schmerz;
Du wirst dich an mir nicht rächen,
O du mehr als mutter-herz!
Zieh mich von dem bösen haufen;
Nach dir, Jesu1 will ich laufen.
Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #364
First Line: | Zieh mich, zieh mich mit den Armen |
Author: | Joachim Neander |
Language: | German |
Copyright: | Public Domain |