1 Wohl dem, der sich auf seinen Gott
Recht kindlich kan verlassen!
Den mag die sünde, höll und tod
Und alle teufel hassen!
Er bleibt vergnüget früh und spar,
Weil er doch Gott zum freunde hat.
2 Die böse welt mag immerhin
Mich hier und da unfeinden;
Kan sich nur mein gemuth und sinn
Mit meinem Got befreynden
So frag ich nichts nach ihrem haß:
Ist Gott mein freund, wer thut mir was?
3 Und ob ich gleich darüber oft
Viel habe leiden müssen;
So hat Gott gleichwol unverhofft
Mich wieder draus gerissen:
Da lern ich erst, daß Gott allein
Der menschenbester freund muß seyn.
4 Ja, wenn gleich meine sündenschuld,
Sich thürmt und häuft zusammen,
So halt ich mich an Gottes huld,
Er kan mich nicht verdammen:
Mich tödten meine sünden nie,
Denn Gott mein freund vertilget sie.
5 Drum hir ich trotz der höllen heer,
Und auch des todes rachen,
Ja, aller welt! mich kan nicht mehr
Ihr drohen zaghaft machen:
Gott ist mein freund, Mein schutz und rath;
Wohl dem der Ihn zum freunde hat!
Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #476