1 Wir singen, Herr, von deinen segen,
Wiewohl sie nicht zu zählen sind!
Du giebst uns sonnenschein und regen,
Frost, hitze, donner, thau und wind,
So blüht und reifet unsre saat,
Nach deinm wundervollen rath.
2 Der himmel träufelt lauter güte,
Die erd ist deiner schätze voll,
Damit ein achtsames-gemüthe
Dich finden und bewundern soll,
Dich, der durch seine weise macht
Das alles hat hervorgebracht.
3 So sey die liebe denn gepriesen,
Gepriesen sey die wunderkraft,
Die auf den seldern, auf den wiesen
Den erdbewohnern nahrung schaft.
Du nährest uns, wir werden satt;
Du giebst, daß man noch übrig hat.
4 Du schüttest deines segens fülle
Herab, die wir doch nicht verdient:
Es ist allein dein guter wille,
Daß feld und au und garten grünt,
Und uns, sind wir es gleich nicht werth,
Die frucht der erde reichlich nährt.
5 Bewahre ferner unsre saaten
Und unsre häuser, haab und gut:
Bewahre uns vor missethaten;
Vor wollust, geitz und übermuth;
Weil sonst im reichsten überfluß
Die seele doch verderben muß.
6 Ja, wenn wir, Vater, dein vergessen,
Der du so liebreich an uns denkst,
So muß der fluch den segen fressen,
Mit dem du feld und haus beschenkst;
Wird auch der vorrath nicht zerstreut,
So mangelt doch zufriedenheit.
7 So wollen wir denn hier auf erden,
Des guten saamen auszustreun,
Nie müde, nie verdrossen werden,
Und uns vielmehr der erndte freun,
Die einst, nach dieser zeit der saat,
Dein raht für uns ersehen hat.
Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #716