1 Wie groß ist des Allmächt'gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
der mit verhärtetem Gemüte
den Danke erstickt, der ihm gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen,
sei ewig meine größte Pflicht.
Der Herr hat mein noch nie vergessen,
vergiß, mein Herz, auch seiner nicht!
2 Wer hat mich wunderbar bereitet?
Der Gott, der meiner nicht bedarf.
Wer hat mit Langmut mich geleitet?
Er, dessen Rat ich oft verwarf.
Wer stärkt den Frieden im Gewissen?
Wer gibt dem Geiste neue Kraft?
Wer läßt mich so viel Glück genießen?
Ist’s nicht sein Arm, der alles schafft?
3 Schau, o mein Geist, in jenes Leben,
zu welchem du erschaffen bist,
wo du, mit Herrlichkeit umgeben,
Gott ewig sehn wirst, wie er ist.
Du hast ein Recht zu diesen Freuden,
durch Gottes Güte sind sie dein.
Sieh, darum mußte Christus leiden,
damit du könntest selig sein.
4 O Gott, laß deine Güt und Liebe
mir immerdar vor Augen sein!
Sie stärk in mir die guten Triebe,
mein ganzes Leben dir zu weihn.
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen,
sie leite mich zur Zeit des Glücks,
und sie besieg in meinem Herzen
die Furcht des letzten Augenblicks.
Source: Antwort Finden in alten und neuen Liedern, in Worten zum Nachdenken und Beten: evangelisches Gesangbuch (Bayern, Mitteldeutschland, Thüringen) #609
First Line: | Wie groß ist des Allmächt'gen Güte! |
Author: | Christian Fürchtegott Gellert |
Language: | German |
Publication Date: | 1862 |
Copyright: | Public Domain |
Wie gross ist des Allmächtgen Güte. C. F. Gellert [Praise. ] A beautiful hymn of thanksgiving for the goodness of God, one of the finest and most popular of Gellert's productions. First published in his Geistliche Oden und Lieder, Leipzig, 1757, p. 34, in 6 stanzas of 8 lines, entitled, "The Goodness of God." Included in the Berlin Gesang-Buch, 1765, No. 20, in almost all subsequent collections, and recently in the Berlin Geistliche Lieder, ed. 1863. Translated as :—
How bounteous our Creator's blessing. A good and full translation by A. T. Russell, as No. 204 in his Psalms & Hymns, 1851.
Other translations are: (1) “How great the goodness of the Lord,” in Madame de Pontes’ Poets and Poetry of Germany, 1858, vol. 1, p. 472. (2) “How great Jehovah’s love, how tender,” by Mrs. Findlater, in Hymns from the Land of Luther, 1862, p. 47 (1884, p. 212). (3) "My God, how boundless is Thy love," in the Day of Rest, 1877, p. 405, marked as by "A. B. H." [Rev. James Mearns, M.A.]
--John Julian, Dictionary of Hymnology (1907)