1. Tröstet, tröstet meine Lieben,
Tröstet mein Volk, spricht mein Gott,
Tröstet, die sich jetzt betrüben,
Über Feindes hohn und Spott,
Weil Jerusalem wohl dran,
Redet sie gar freundlich an,
Denn ihr Leiden hat ein Ende,
Ihre Ritterschaft ich wende.
2. Ich vergeb all ihre Sünden,
Ich tilg ihre Missethat,
Ich will nicht mehr sehn noch finden
Was die Straf erwecket hat;
Sie hat ja zwiefältig Leid
Schon empfangen, ihre Freud
Soll sich täglich neu vermehren
Und ihr Leid in Freud verkehren.
3. Eine Stimme läßt sich hören
In der Wüsten weit und breit,
Alle Menschen zu bekehren:
Macht dem herrn den Weg bereit,
Machet Gott ein ebne Bahn,
Alle Welt soll heben an
Alle Thäler zu erhöhen,
Daß die Berge niedrig stehen.
4. Ungleich soll nun eben werden,
Und was höckrig, werden schlecht,
Alle Menschen hier auf Erden
Sollen leben schlecht und recht
Denn des Herren Herrlichkeit,
Offenbar zu seiner Zeit,
Macht, daß alles Fleisch kann sehen,
Wie, was Gott spricht, muß geschehen.
Source: Kirchenbuch für Evangelisch-Lutherische Gemeinden #25