1 So ist die Woche nun geschlossen;
doch, treuer Gott, dein Herze nicht;
wie sich dein Segensquell ergossen,
so bin ich noch der Zuversicht,
das er sich weiterhin ergießt
und unaufhörlich auf mich fließt.
2 Ich preise dich mit herz und Munde;
ich lobe dich, so hoch ich kann;
ich rühme dich von Herzens grunde
für alles, was du mir gethan,
und weiß, daß dir durch Jesum christ
mein Dank ein süßer Weihrauch ist.
3 Hat mich bei meinen Wochentagen
das liebe Kreuz auch mit besucht,
so giebst du auch die kraft zu tragen;
zudem, es ist voll Heil und Frucht
in deiner Liebe gegen mir,
und darum dank ich dir dafür.
4 Nur etwas bitt ich über alles;
ach,du versagst mir diese nicht:
gedenke keines Sündenfalles,
weil mich mien Jesus aufgericht't,
mein Jesus, der die Missethat
auf ewig schon gebüßet hat.
5 Dein Schwur ist ja noch nicht gebrochen,
du brichst ihn nicht in Ewigkeit,
da du dem Sünder hast versprochen,
daß er,wenn ihm die Sünde leid,
nicht sterben, sondern gnadenvoll
als ein Gerechter leben soll.
6 Mein Glaube hält an diesem Segen
und will also den Wochenschluß
vergnügt und froh zurücke legen,
da der Trost mich ergötzen muß:
daß ich ja soll in Christo dein
und schon in Hoffnung selig sein.
7 Doch da mien Leben zugenommen,
so bin ich auch der Ewigkeit
um eine Woche näher kommen
und warte nun der letzten Zeit,
da du die Stunde hast bestimmt,
die mich zu dir in'n Himmel nimmt.
8 Und wenn ich morgen früh aufs neue
den Sonntag wieder sehen kann,
so blickt die sonne deiner Treue
mich auch mit neuen Gnaden an;
ach ja, da theilt dei Wort und Haus
den erst und besten Segen aus.
9 So will ich das im voraus preisen,
was du mir künftge Woche giebst;
du wirst es in der that erweisen,
daß du mich je und immer liebst
und leitest mich nach deinem Rath,
bis Leid un zeit ein ende hat.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #620