1 Rede, liebster Jesu, rede!
denn dein Kind giebt Acht darauf.
Stärke mich, denn ich bin blöde,
daß≈ ich meinen Lebenslauf
dir zu Ehren setze fort.
Ach so laß dein heilig Wort
in mien Herze sein verschlossen,
dir zu folgen unverdrossen.
2 Ach wer wollte dich nicht hören?
dich, du liebster Menschenfreund!
Sind doch deine wort und Lehren
alle herzlich wohlgemein.
Sie vertreiben alles leid.
Selbst des Todes Bitterkeit
muß vor deinenWorten weichen;
nichts ist ihnen zu vergleichen.
3 Deine Worte sind mein Stecken,
dessen ich mich trösten kann,
wenn der Teufel mich will schrecken
auf der schmalen Lebensbahn;
diese führen ohne Qual
mich hin durch des Todes Thal,
diese sind mein Schirm und Stütze
wider alle Kreuzeshitze.
4 Jesu, dein Wort soll mich laben;
deine tröstgefüllte Lehr
will ich in mein Herz vergraben.
Ach, nimm sie ja nimmermehr
hier von mir in dieser Zeit,
bis ich in der Ewigkeit
werde kommen zu den Ehren,
dich, o Jesu, selbst zu hören.
5 Unterdeß, vernimm mein Flehen,
liebster Jesu, höre mich.
Laß bei dir mich feste stehen;
so will ich dich ewiglich
preisen mit Herz, Sinn und Mund,
ich will dir zu jeder Stund
Ehr und Dank in Demuth bringen
und dein hohes Lob besingen
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #275