1 O wie selig seid ihr doch, ihr Frommen,
die ihr durch den Tod zu Gott gekommen!
Ihr seid entgangen
aller Not, die uns noch hält gefangen.
2 Muß man hie doch, wie im Kerker leben
und in Sorgen, Furcht und Schrecken schweben.
Was wir hie kennen,
ist nur Müh' und Herzeleid zu nennen.
3 Ihr hingegen ruht in eurer Kammer
sicher und befreit von allem Jammer;
kein Kreuz und Leiden
ist euch hinderlich in euren Freuden.
4 Christus wischet ab all eure Tränen,
habt das schon, wornach wir uns erst sehnen,
euch wird gesungen,
was durch keines Ohr allhier gedrungen.
5 Ach wer wollte denn nicht gerne sterben
und den himmel für die welt ererben?
Wer wollt' hier bleiben,
sich den Jammer länger lassen treiben?
6 Komm, o Christe, komm, uns auszuspannen,
lös' uns auf und führ' uns bald von dannen!
Bei dir, o Sonne,
ist der frommen Seelen Freud' und Wonne.
1 Ach, jawohl bin ich nunmehr entgangen
aller Not die mich hier hielt gefangen,
Der Welt entnommen,
bin ich nun zu meinem Gott gekommen.
2 Ich weiß nichts vom Kerker mehr zu sagen,
weil mich Gott ließ in den Himmel tragen;
In diesem Leben
muß man freilich stets im Unglück schweben.
3 Mich hat hier viel Schmerz und Leid betroffen;
und was konnt' ich doch für Freude hoffen?
Nun trifft kein Jammer
mich fortan in meiner Ruhekammer.
4 Ach, wie wohl, wie wohl ist mir geschehen,
daß ich keine Tränen mehr darf sehen!
Ich hör' jetzt singen
nur von Gott und süßen Himmelsdingen.
5 Nein, hier in der Welt ist nichts zu finden,
als nur Elend, Herzeleid und Sünden.
Mein Tod und Sterben
macht, daß ich jetzt kann den Himmel erben.
6 Darum gute Nacht, ihr meine Lieben,
laßt euch meinen Tod nur nicht betrüben!
Es kann geschehen,
daß wir bald einander wiedersehen.
Source: Kleines Gesang- und Gebetbuch #66
First Line: | O wie selig seid ihr doch, ihr Frommen! |
Author: | Simon Dach |
Language: | German |
Notes: | Polish translation: See "O, jakeście wy błogosławieni" by Jerzy Heczko |
Copyright: | Public Domain |