1 O welch ein unvergleichlichs gut
Giebst du, Herr, deinen kindern:
Das wasser und zugleich dein blut
Verehrest du den sündern.
Drey dinge sind, welch allermeist
Auf erden zeugnizs geben,
Das blut, das wasser und der Geist
Die könne uns erheben
Zu deinem freuden leben.
2 Dis sacremanet ist selbst durch dich
Geheiligt, und beschlossen,
Daß wie du, Herr, bist sichtbarlich
Mit wasser ganz begossen,
Im Jordan, durch Johannis hand;
So soll auch uns rein machen
Dein heiligs blut, das theure pfand
Das lauter grosse sachen
Kan wirken in uns schwachen.
3 Du hast uns durch dis sacrament
Der heerde einverleidet,
Die sich von Christo christen nennt,
Und an denselben gläubet:
Dis wasser-bad hat famt dem wort
Uns rein gemacht von sünden:
Dein guter Geist der will hinfort
Im glauben uns recht gründen,
Und uns zur lieb entzünden.
4 Wir sind, Herr, in dein gnadenreich
Durch diesen bund gesetzet,
Darin geniessen wir augleich,
Was unsern geist ergetzet:
Du hast uns durch dis theure bad
So treflich schön gezieret,
Daß man uns (o der grossen gnad!)
Im schmuck, wie sichs gebühret,
Dem Bräutigam zuführet.
5 Aus höllen-kindern sind wie schon
Der gnade kinder worden,
Dis ist der christen schönste kron
Und schmuck in ihrem orden:
Ja Christus selber, und sein blut,
Sein tod imd sieg daneben,
Ist nunmehr unser eignes gut,
Das er uns hat gegeben,
Mit ihm dadurch zu leben.
6 Er hat uns auch das kindesrecht
Der seligkeit geschenket,
Durch solches ist die sunde schlecht
Ins tiefe meer versenket.
Was können teufel, hölle, tod,
Die uns stets widerstunden?
Weil Jesus Christus alle noth
Und plagen überwunden:
Nun ist das heil gefunden.
7 Herr, laß uns nun, den reden gleich,
Auch gute früchte bringen,
Und aus der welt nach deinem reich
Im glauben eifrig ringen:
Laß uns, durch wahre reu und buß
Auch täglich mit dir sterben
Weil doch der alte Adam muß
įt seiner lust verderben,
Will man dein reich ererben.
8 Hilf, daß wir diesen gnadenbund
Der taufe nie vergessen,
Und sich kein frechts herz noch mund
Zu schmähen ihn, vermessen:
Laß unsre tauf in angst und pein,
Ja wenn wir gehn von hinnen,
Herr, unser trost und freude seyn;
Hilf uns der welt entrinnen,
Den himmel zu gewinnnen.
Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #207
First Line: | O welch ein unvergleichlich Gut |
Author: | Johann von Rist |
Language: | German |
Copyright: | Public Domain |