1 O starker Gott ins Himmels-Thron,
wach auf! und hilf durch Deinen Sohn,
schau, wie hat sich der Feind gerüst't,
das er Dein' liebe Kirch' verwüst'.
2 Wir wissen keinen Widerstand,
Herr, ohn' Dein' Macht und starke Hand:
drum mach Dich selber auf den Plan,
Du bist der rechte Kriegesmann.
3 Uns kränkt im Herzen nichts so sehr,
als das Dein's Namens Lob und Ehr'
so sehr schrecklich geschändet wird,
und manche feine Seel' verführt.
4 Der Feind frohlockt zwar sehr und lacht,
weil er's so gar hoch hat gebracht,
sein Datum steht auf lauter Krieg,
und meint, er habe schon den Sieg.
5 Du aber in dem Himmel hoch,
o wahrer Gott! lebst gleichwohl noch.
Die Sach ist Dein, das Wort ist Dein,
drum laß es Dir befohlen sein.
6 Es müß vergehn eh' Himm'l und Erd',
eh' daß Dein' Kirch' vertilget werd',
ohn' Dich hat sie kein'n Aufenthalt,
drum brich des Feindes groß' Gewalt.
7 Steh doch bei uns, streit wider ihn,
damit der Bluthund nicht gewinn,
vergiß, Herr, der Gefangnen nicht,
und tröste die, so er hinricht't.
8 Behüt uns und das ganze land,
gieb uns ihm ja nicht in die Hand,
erhalt' uns, Herr, Dein liebes Wort,
daß wir Dich loben hier und dort.
Source: Evangelisch-Lutherisches Gesang-Buch: worin die gebräuchlichsten alten Kirchen-Lieder Dr. M. Lutheri und anderer reinen lehrer und zeugen Gottes, zur Befoerderung der wahren ... (2. verm. Aus.) #391