1 O angst und leid!
O traurigkeit!
Die ich jetzt muß empfinden,
Die jetzt mein gewissen nagt
Wegen meine sünden.
2 O ach und weh!
O schreckens-see!
Wo soll ich mich verstecken?
Ach! daß doch die tiefste gruft
Möchte mich bedecken.
3 Ich finde kaum,
Auf erde traum,
Wo ich kan sicher bleiben,
Meine bosheit will mich ganz
In dan abgrund treiben.
4 Mir deucht dein wort
Laßt schrecklich dort
Sich von dem rictstuhl hören;
Weil ich mich die fleisches-lust
Laß hier so bethören.
5 O Gottes Sohn,
Du gnade-thron,
Ich flieh in deine wunden;
Hier hab ich noch jederzeit
Ruh und lindrung funden.
6 Dein heil'ges blut,
Das mir zu gut
Um creutze ward vergossen,
Ist en brunn, daraus das heil
Kommt auf mich geflossen.
7 Darum mein heil,
Laß mich jetzt theil
An deinem tode haben
Meine sünde werd hinfort
In dein grab vergraben.