1 Nun laßt uns Gottes Güte
uns führen zu Gemüthe;
laßt uns des Vaters Segen
und Liebe recht erwägen.
2 Eh wir ans Licht gesetzet,
hat er uns hoch geschätzet,
und schon aus Liebestrieben
ins Lebensbuch geschrieben.
3 Er hat uns aufgenommen
hier in die Zahl der Frommen,
gemacht zu seinen Erden,
daß wir nicht ewig sterben.
4 Er giebt uns zu erkennen
sein Wort, daß wir ihn nennen
den gütigen Ernährer
und freundlichen Bescherer.
5 Er hat für unser Leben
sein eigen Kind gegeben;
er ließ es gar als Bürgen
für uns am Kreuz erwürgen.
6 Dies lasset uns bedenekn,
wenn uns die Sorgen kränken,
das der auf's höchste liebet,
der seinen Sohn hergiebet.
7 Er kann uns nichts versagen,
wenn wir ihm gläubig klagen,
was wir vonnöthen haben
an Seel-und Leibesgaben.
8 Wie Vögel in den Lüften
und Thiere in der Klüften,
ja Blumen an den Wegen
uns dies vor Augen legen.
9 Sollt der, der diese heget
und ihrer fleißig pfleget,
uns, seine Himmelserden,
verlassen zum Verderben?
10 Verleih uns und beschere
uns, Vater! dir zur Ehre,
daß wir dir recht vertrauen
und gänzlich auf dich bauen.
11 Wenn wir nur dieses haben,
so werden uns die Gaben,
der wir zu diesem Leben
bedürfen, wohl gegeben.
12 Der Himmel sammt dier Erden
muß eh zu nichte werden;
eh du, Gott! die kannst lassen,
die dich im Glauben fassen.
First Line: | Nun lasst uns Gottes Güte |
Author: | Johannes Michael Dilherr |
Language: | German |
Copyright: | Public Domain |