1 Nun jauchzet, all ihr Frommen,
zu dieser Gnadenzeit,
weil unser Heil ist kommen,
der Herr der Herrlichkeit,
zwar ohne stolze Pracht,
doch mächtig, zu verheeren
und gänzlich zu zerstören
des Teufels Reich und Macht.
2 Er kommt zu uns geritten
auf einem Eselein
und stellt sich in die Mitten
für uns zum Opfer ein.
Er bringt kein zeitlich Gut,
er will allein erwerben
durch seinen Tod und Sterben,
was ewig währen tut.
3 Kein Zepter, keine Krone
sucht er auf dieser Welt;
im hohen Himmelsthrone
ist ihm sein Reich bestellt.
Er will hier seine Macht
und Majestät verhüllen,
bis er des Vaters Willen
im Leiden hat vollbracht.
4 Ihr Mächtigen auf Erden,
nehmt diesen König an,
wollt ihr beraten werden
und gehn die rechte Bahn,
die zu dem Himmel führt;
sonst, wo ihr ihn verachtet
und nur nach Hoheit trachtet,
des Höchsten Zorn euch rührt.
5 Ihr Armen und Elenden
zu dieser bösen Zeit,
die ihr an allen Enden
müßt haben Angst und Leid:
seid dennoch wohlgemut,
laßt eure Lieder klingen,
dem König Lob zu singen,
der ist euer höchstes Gut.
6 Er wird nun bald erscheinen
in seiner Herrlichkeit,
und all eu'r Klag und Weinen
verwandeln ganz in Freud.
Er ist’s, der helfen kann;
halt’ eure Lampen fertig,
und seid stets sein gewärtig,
er ist schon auf der Bahn.
Source: Antwort Finden in alten und neuen Liedern, in Worten zum Nachdenken und Beten: evangelisches Gesangbuch (Bayern, Mitteldeutschland, Thüringen) #9