1 Nie bist du, höchster, von uns fern;
Du wirkst an allen enden.
Wo ich nur bin, Herr aller Herr'n,
Bin ich in deinen Händen.
Durch dich nur leb und athme ich:
Denn deine rechte schüßet mich.
2 Was ich gedenke, weißest du;
Du prüfest meine Seele.
Du siehst es, wenn ich gutes thu;
Du siehst es, wenn ich fehle.
Nichts, nichts kann deinem aug entfliehen;
Und nichts mich deiner hand entziehen.
3 Wenn ich in stiller Einsamkeit
Mein herz an dich ergebe,
Und, über deine Huld erfreut,
Lobfinged dich erhebe;
So hörst du es, und stehst mir bei,
Daß ich dir immer treuer sei.
4 Du merkst es, wenn des Herzens rath
Berkehrte Wege wählet;
Und bleibt auch eine böse that
Vor aller welt verhehlet:
So weißt du sie,
und züchtigst mich
Zu meiner bess'rung väterlich.
5 Du hörest meinen Seufzern zu,
Daß hülfe mir erscheine.
Voll mitleid, Vater! zählest du,
Die thränen, die ich weine.
Du siehst und wägest meinen schmerz,
Und stärkst mit deinem Trost mein herz.
6 O drückt Allgegenwärtiger!
Dies tief in meine Seele,
Daß wo ich bin, nur dich, o Herr!
Mein herz zur Zuflucht wähle;
Daß ich dein heilig Auge scheu,
Und dir zu deinen eifrig sei.
7 Laß überall gewissenhaft
Nach deinem wort mich handeln;
Und stärke mich dann auch mit kraft,
Vor dir getrost zu wandeln.
Daß du, o Gott! stets um mich seist,
Dies tröst' uns und beßre meinen geist.
Source: Das Gemeinschaftliche Gesangbuch: zum gottesdienstlichen Gebrauch der Lutherischen und Reformirten Gemeinden in Nord-America. (1st.. Aufl) #10
First Line: | Nie bist du, Höchster, von uns fern |
Author: | Christoph Christian Sturm |
Language: | German |
Copyright: | Public Domain |