1 Monarche aller Ding,
dem alle Seraphinen
voll Ehrerbietigkeit
und tiefster Demuth dienen:
laß dein erhabnes Angesicht
zu meiner Armuth sein gericht't.
2 Du bist die Majestät
der höchsten Majestäten;
an deinem Glanze muß
all Glanz und Pracht erröthen.
Doch bitt ich, zürne nicht mit mir,
aß ich, der Staub, mich nah zu dir.
3 Du sprichst: Kommt her zu mir!
Laßt euch nur nichts erschrecken;
ich will die Majestät
mit Vaterliche decken.
Dram komm ich auch an meinem Theil
von dir zu singen, schönstes Heil.
4 Du bist das A und O,
der Anfang und das Ende.
Hilf, daß mein Herz zu dir,
dem Anfang, sich stets wende,
und ich in allem was ich thu,
in dir, als meinem Ende ruh.
5 Du bist das große Licht;
dein Licht geht niemals unter;
der kleinste Strahl von dir
macht Leib und Seele munter.
O daß in deiner Heiterkeit
erstürbe meine Dunkelheit.
6 Du bist die Liebe selbst,
die lauter Liebe quillet,
die aller Engel Herz
mit Lust und Lieb erfüllet.
O Lieb, ergieß dich auch in mich,
das ich als Liebe schmecke dich.
7 Du bist die Lebenskraft,
durch die dich alles reget,
was sich zum guten nur
in einger Art beweget.
O daß dein leben meinen Tod
verschlänge ganz, sammt aller Noth.
8 Du bist das höchste gut,
nur du bist gut zu nenne.
O laß mich außer dir
kein ander Gut erkennen!
Mach aber meinen Sinn und Muth
durch dich und dine Erbarmen gut.
9 So soll mein Alles dich
mit Ruhm und Preis erheben,
ja, ich will selbst mich dir
zum ganzen Opfer geben;
und du wirst auch mit Lust in mir
dein Bild erblicken für und für.
10 Ehr sei dir, großer Gott,
du Herr der Himmelsheere!
Es jauchzen ewig dir
der Selgen Jubelchöre.
Ich jauchze mit schon auf der Erd,
bis ich ein Himmelserde werd.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #71