1 Meine Seel ist stille
zu Gott, dessen Wille
mir zu helfen steht;
mein Herz ist vergnüget
mit dem, wie's Gott füget,
nimmt an wie es geht;
geht es nur zum Himmel zu,
und bleibt Jesus ungeschieden,
so bin ich zufrieden.
2 Meine Seele hanget
an dir und verlanget,
Gott, bei dir zu sein
aller Ort und Zeiten,
und mag keinen leiden,
der ihr rede ein;
von der Welt, Ehr, Lust und Geld,
wonach viele find beflissen,
mag sie gar nichts wissen.
3 Nein, ach nein, nur einer,
sagt sie, und sonst keiner
wird von mir geliebt,
Jesus, der Getreue,
in dem ich mich freue,
sich mir ganz ergiebt.
Er allein, er soll es sein,
dem ich wieder mich ergebe,
und ihm einzig lebe.
4 Gottes Güt erwäge,
und dich gläubig lege
sanft in seinen Schooß;
lerne ihm vertrauen,
so wirst du bald schauen,
wie die Ruh so groß,
die da fleußt aus stillem Geist.
Wer sich weiß in Gott zu schicken,
den kann er erquicken.
5 Meine Seele harret,
und sich ganz verscharret,
tief in Jesu Brust;
sie wird stark durch Hoffen;
was sie ja betroffen,
träget sie mit Lust;
fasset sich Ganz männiglich
durch Geduld und Glauben feste,
am e=End kommt das Beste.
6 Amen, es geschiehet,
wer zu Jesu fliehet,
wird es recht erfahrn,
wie Gott seinen Kindern
pflegt das Kreuz zu mindern,
und das Glück zu sparn
bis zu End, alsdenn sich wendt
das zuerst gekost'te Leiden,
und gehn an die Freuden.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #529