1 Meine hoffnung läßt mich nicht,
Alles mag mich sonst verlassen,
Ruht mein herz in Gott, und spricht:
Ich will ihn getrost umfassen;
Ach so hab ich trost und heil,
Jesus ist der seelen theil.
2 O wie eitel ist die welt1
Hier schläft man auf spinnen-weben:
Aber wers mit Jesus hält,
Nur allein ihm denkt zu leben,
Nähret sich mit honigthau,
Auch in dieser wermuths au.
3 Zweifel tödtes nur das herz,
Edle geister müssen hoffen
Dir mich sclägt mit angst und schwerz,
Läßt mir auch den himmel offen:
Ist Gott meine zuversicht,
Trotz dem, der mir widerspricht.
4 Zähren sind die jammersaal,
Ich muß mich mit thränen salben,
Nur getrost, der dornen pfad
Geht zum himmel allenthalben.
Ein gelaßnes herze schweigt,
Bis der sturm die sonne zeigt.
5 Ottergift und blasser neid,
Hat die unschuld oft verletzet,
Redlichkeit wird doch allzeit
Nach dem unglücksturm ergetzet:
Ein gewissen, das Gott weiß,
Trägt der tugend ehren-preis.
6 Schweige demnach ungeduld,
Eitle sorgen sind nur plagen,
Hast du deines Gottes huld,
Ey so darfst du nicth verzagen,
Ruhe nur, und hoff auf ihn,
Nach dem trauren folgt gewinn.
7 Hoffnung, o du fester grund!
Ach so laß mich nimmer sinken,
Und wenn mein erblaßter mund
Soll des todes wernmuth trinken,
Ey so stell in hoffnung mir
Nichts als meinen Jesum für.
Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #398
First Line: | Meine Hoffnung lässt mich nicht |
Author: | Benjamin Schmolck |
Language: | German |
Copyright: | Public Domain |