1 Liebster Gott, wenn werd ich sterben;
Meine zeit lauft immer hin;
Und des alten Adams erben,
Unter denen ich auch bin,
Haben das zum vater-tehil,
Daß wir eine kleine weil,
Arm und elend sind auf erden,
Und denn wieder erde werden.
2 Zwar ich will mich auch nicht widern,
Zu beschliessen meine zeit,
Trag ich doch in allen gliedern
Saamen von der sterblichkeit;
Geht doch immer hier und dort
Einer nach dem andern fort,
Und schon mancher liegt im grabe
Den ich wohl gekennet habe.
3 Aber Gott! was werd ich denken,
Wenn es wird ans sterben gehn?
Wo wird man den leib hin senken?
Wie wirds um die seele stehn?
Ach was kummer fällt mir ein,
Wassen wird mein vorrath seyn?
Und wie werden meine lieben
Nach einander hier verstieben.
4 Doch was soll ich dafür sorgen,
Soll ich nicht zu Jesu gehn,
Lieber heute noch als morgen?
Denn mein fleisch wird auferstehn,
Ich verzeih es gern der welt,
daß sie alles hier behält,
Und bescheide meinen erden
Einen Gott, der nicht kan sterben;
5 Herrscher über tod und leben!
Mach einmal mein ende gut,
Lehre mich den geist aufgeben
Mit recht wohl gefaßtem muth,
Gib daß ich ein ehrlich grab
Neben frommen christen hab,
Und auch endlich in der erde
Nimmermehr zu schanden werde.
First Line: | Liebster Gott, wann werd ich sterben |
Language: | German |
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