1 Kommt ins Reich der Liebe,
o ihr Gotteskinder!
ihr mit ihm versöhnte Sünder!
lernt von eurem Lamme
eure Brüder lieben
und euch recht darinnen üben.
Folgt dem Herrn!
Traget gern,
was nach Jesu fraget;
wenn's auch fällt und klaget.
2 Sünde zu vergeben
und auch zu vergessen,
das hat Keiner so besessen,
als der Freund der Sünder,
der mit eignem Blute
seinen Feinden selbst zu gute
alle Schuld (o der Huld!)
ewiglich begraben,
völlig aufgehaben.
3 Wirst der Feind der Seelen
zwischen eure Herzen
Streit und Haß, Verdacht uns Schmerzen:
o, so seid nicht stille,
wartet nicht so lange,
bis zum Sonnen untergange.
Tödtet bald dieGewalt
aller Zwistigkeiten,
die den Fall bereiten.
4 Bleibt nicht so beständig
auf dem eignen Reichte.
Werdet gern der andern Knechte.
Denn die süße Liebe
deckt der Sünden Menge,
duldet ohne Maaß und Länge.
Liebt euch sehr!
Liebet mehr!
Nährt das Liebes feuer
alle Tage treuer.
5 Soll das Reich des Sohnes
voll von großen Heerden
fest und reich gesegnet werden:
o, so laßt uns lieben
und in Liebe brennen,
Jesu, hilf, daß wir es können!
Satan wehrt;
denn das Schwert
festverbundenerLiebe
schlagt ihm tiefe Hiebe.
6 Abba, lieber Vater!
Sohn und Geist der Gnaden!
Heile allen unsern Schaden!
Falschheit, Schein und Tücke,
Stolz und Eigenliebe
kreuzige durch deine Treibe.
Satans Macht
wird verlacht,
wenn wir dich nur kennen
und in Liebe brennen.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #480