1 Jesu, frommer Menchenheerden,
guter und getreuer Hirt:
laß mich auch dein Schäflein werden,
das dein Stab und Stimme führt.
Ach, du hast uas Lieb dein Leben
für die Schaafe hingegeben,
und du gabst es auch für mich,
laß mich wieder lieben dich.
2 Heerden ihren Hirten lieden,
und ein Hirt liebt seine Heerd:
laß uns auch so Liebe üben,
du im Himmel, ich auf Erd.
Schallet deine Lieb hernieder,
soll dir meine schallen wieder.
wenn du rufft: Ich liebe dich!
ruft mein Herz: Dich liebe ich!
3 Schaafe ihren Hirten kennen,
dem sie auch find wohl bekannt,
laß mich auch nach dir so rennen,
wie du kamst zu mir gerannt:
Als des Höllenwolfes Rachen
eine Beut aus mir wolt machen,
riefest du: Ich kenne dich!
ich auch rief: Dich kenne ich!
4 Heerden ihren Hirten hören,
folgen seiner Stimm allein:
Hirten auch zur Heerd sich kehren,
wenn sie rufen groß und klein.
Laß mich hören wann du schreiest,
laß mich laufen wann du dräuest,
laß mich horchen stets auf dich:
Jesu, höre du auch mich.
5 Höre, Jesu! und erhöre
meine, deines Schäfleins Stimm;
mich auch zu dir schreien lehre,
wenn sich nahr des Wolfes Grimm.
Laß mein Schreien dir gefallen,
deinen Trost hernieder schallen;
wenn ich bete: Höre mich!
Jesu sprich: Ich höre dich!
6 Höre, Jesu, und erhöre,
wenn ich ruf, anklopf und schrei;
Jesu, dich nicht von mir kehre,
steh mir bald in Gnaden bei!
Ja, du hörst; in deinem Namen
ist ja alles alles Ja und Amen;
nun, ich glaub und fühle schon
Deinen Trost, o Gottes Sohn!
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #144