1 In Gottes Reich geht Niemand ein,
er sei denn neu geboren;
sonst ist er bei dem besten Schein
nach Seel und Leib verloren.
Was fleischliche Geburt verderbt,
in der man nichts als Sünd ererbt,
daas muß Gott selbst verbessern.
2 Soll man mit diesem höchsten Gut
in der Gemeinschaft leben,
muß er ein ander Herz und Muth
und neuen Kräfte geben;
denn nur sein göttlich Edenbild
ist, was alleine vor ihm gilt.
Dies muß er in uns schaffen.
3 Ach Vater der Barmherzigkeit,
was Jesus uns erworben,
da er zu unsrer Seligkeit
am Kreuz für uns gestorben
und wieder auferstanden ist,
so daß du nun versöhnet bist:
das laß auch uns genießen.
4 Dein guter Geist gebär uns neu,
er ändre die Gemüther,
mach uns vom Sündendienste frei,
schenk uns die Himmelsgüter.
Zwar in der Tauf ist es geschehn;
doch haben wir's nachher versehn
und solchen Bund gebrochen.
5 Drum wollest du nun durch dein Wort
uns abermals erneuern.
Wir wollen dir, o treuer Hort,
mit Herz und Mund betheuern,
von nun and nicht in Sicherheit,
vielmehr mit Fleiß Beständigkeit
und True vor dir zu wandeln.
6 Nimm uns, o Vater, wider an,
ob wir gleich schöde Sünder,
die nie, was du gewollt, gethan:
so werden wir doch Kinder,
wenn uns dein Geist von neuem zeugt
und unser Herz zum Guten neigt
im Glauben und in Liebe.
7 Wir wollen das, was du uns giebst
hinfüro fester fassen.
wie wollen dich, weil du uns liebst,
nicht aus dem Herzen lassen,
daß deine göttliche Natur
in uns, der neuen Kreatur,
beständig sei und bleibe.
8 Nun, Herr, laß deine Vaterhuld
uns jederzeit bedecken,
damit uns weder Sündenschuld,
noch Zorn und Strafen schrecken.
Mach uns der Kindschaft ganz gewiß
und schenk uns einst das Paradies,
das Erbe deiner Kinder.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #370
First Line: | In Gottes Reich geht niemand ein |
Author: | Konrad Gebhard Stübner |
Language: | German |
Copyright: | Public Domain |