1 In allen meinen Taten
laß ich den Höchsten raten,
der alles kann und hat;
er muß zu allen Dingen,
soll's anders wohl gelingen,
mir selber geben Rat und Tat.
2 Nichts ist es spät und frühe
um alle meine Mühe,
mein Sorgen ist umsonst;
er mag's mit meinen Sachen
nach seinem Willen machen,
ich stell's in seine Vatergunst.
3 Es kann mir nichts geschehen,
als was er hat ersehen,
und was mir selig ist.
Ich nehm es, wie er's gibet;
was ihm von mir beliebet,
dasselbe hab auch ich erkiest.
4 Ich traue seiner Gnaden,
die mich vor allem Schaden,
vor allem Übel schützt;
leb ich nach seinen Sätzen,
so wird mich nichts verletzen,
nichts fehlen, was mir nützt.
5 Er wolle meiner Sünden
in Gnaden mich entbinden,
durchstreichen meine Schuld;
er wird auf solch Verbrechen
nicht stracks das Urteil sprechen
und haben noch mit mir Geduld.
6 Ihm hab ich mich ergeben
zu sterben und zu leben,
sobald er mir gebeut;
es sei heut oder morgen,
dafür laß ich ihn sorgen,
er weiß die rechte Zeit.
7 So sei nun, Seele, deine
und traue dem alleine,
der dich geschaffen hat.
Es gehe, wie es gehe,
dein Vater in der Höhe
weiß allen Sachen Rat.
Source: Antwort Finden in alten und neuen Liedern, in Worten zum Nachdenken und Beten: evangelisches Gesangbuch (Bayern, Mitteldeutschland, Thüringen) #368