1 Herr, ich habe mißgehandelt,
ja mich drückt der Sünden Last,
ich hin nicht den Weg gewandelt,
den Du mir gezeiget hast,
und jetzt wollt' ich gern aus Schrecken
mich vor Deinem Zorn verstecken.
2 Doch wie könnt ich Dir entfliehen?
Du wirst allenthalben sein:
wollt' ich über See gleich ziehen,
stieg' ich in die Gruft hinein,
hätt' ich Flügel gleich den Winden,
gleichwohl würdest Du mich finden.
3 Drum ich muß es nur bekennnen,
Herr, ich habe mißgethan,
darf mich nicht Dein Kind mehr wennen;
ach! nimm mich zu Gnaden an!
Laß die Menge meiner Sünden,
Deinen Zorn nicht gar entzünden.
4 Könnt' ein Mensch den Sand gleich zählen
an dem weiten Mittelmeer;
dennoch würd' es ihm wohl fehlen,
daß er meiner Sünden Heer,
daß er alle mein Gebrechen,
sollte wissen auszusprechen.
5 Wein', ach! wein' jetzt um die Wette,
meiner beiden Augen Bach;
O! daß ich g'nug Zähren hätte
zu betrauren meine Schmach!
O daß aus dem Thränen-Brunnen,
käm ein starker Strom gerunnen.
6 Ach! daß doch die strengen Fluthen
überschwemmten mein Gesicht,
und die augen möchten bluten,
weil mir Wasser sonst gebricht:
ach! das sie wie Meeres-Wellen
möchten in die Höhe schwellen.
7 Aber, Christe, Deine Beulen,
ja ein einzig Tröpflein Blut,
das kann meine Wunden feilen,
löschen meiner Sünden-Gluth;
drum will ich mein' angst zu stillen,
mich in Deine Wunden hüllen.
8 Dir will ich die Last aufhinden,
wirf sie in die tiefe See,
wasche mich von meinen Sünden,
mache mich so weiß als Schnee.
laß Dein'n guten Geist mich treiben,
einzig stets bei Dir zu bleiben.
Source: Evangelisch-Lutherisches Gesang-Buch: worin die gebräuchlichsten alten Kirchen-Lieder Dr. M. Lutheri und anderer reinen lehrer und zeugen Gottes, zur Befoerderung der wahren ... (2. verm. Aus.) #307
First Line: | Herr, ich habe missgehandelt und mich drückt der Sünden Last |
Author: | Johann Franck |
Language: | German |
Notes: | Polish translation: "Panie, ciężko przewiniłem" |
Copyright: | Public Domain |