1 Herr, die Erde ist gesegnet
von dem Wohltun deiner Hand.
Güt und Milde hat geregnet,
dein Geschenk bedeckt das Land:
auf den Hügeln, in den Gründen
ist dein Segen ausgestreut;
unser Warten ist gekrönet,
unser Herz hast du erfreut.
2 Aller Augen sind erhoben,
Herr, auf dich zu jeder Stund,
daß du Speise gibst von oben
und versorgest jeden Mund.
Und du öffnest deine Hände,
dein Vermögen wird nicht matt,
deine Hilfe, Gab und Spende
machet alle froh und satt.
3 Du gedenkst in deiner Treue
an dein Wort zu Noahs Zeit,
daß dich nimmermehr gereue
deiner Huld und Freundlichkeit;
und solang die Erde stehet,
über der dein Auge wacht,
soll nicht enden Saat und Ernte,
Frost und Hitze, Tag und Nacht.
4 Gnädig hast du ausgegossen
deines Überflusses Horn,
ließest Gras und Kräuter sprossen,
ließest wachsen Frucht und Korn.
Mächtig hast du abgewehret
Schaden, Unfall und Gefahr;
und das Gut steht unversehret,
und gesegnet ist das Jahr.
5 Herr, wir haben solche Güte
nicht verdient, die du getan;
unser Wissen und Gemüte
klagt uns vieler Sünden an.
Herr, verleih, daß deine Gnade
jetzt an unsre Seelen rührt,
daß der Reichtum deiner Milde
unser Herz zur Buße führt.
6 Hilf, das1 wir dies Gut der Erden
treu verwaltet immerfort.
Alles soll geheiligt werden
durch Gebet und Gotteswort.
Alles, was wir Gutes wirken,
ist gesät in Deinen Schoß,
und du wirst die Ernte senden
unaussprechlich reich und groß.
Source: Antwort Finden in alten und neuen Liedern, in Worten zum Nachdenken und Beten: evangelisches Gesangbuch (Bayern, Mitteldeutschland, Thüringen) #512