1 Herr, allerhöchster Gott,
von dem wir alle Gaben,
und was uns nützlich ist,
durch Bitte müssen haben:
Ich sünder klage dir,
Daß leider! ich nicht kan,
Dich, wie ich gerne wolt,
Im glauben beten an.
2 Ich gläube ja zwar wohl,
doch mit sehr schwachem Glauben,
den mir noch will darzu
der böse Feind wegrauben.
In solcher Noth, o Gott!
weil ich auf Dich allein
vertraue, wollest Du
mein treuer Helfer sein.
3 Ach! recke Du zu mir
doch Deine Gnaden-Hände,
hilf meiner Schwachheit auf,
und Stärkung mir zusende:
Obschon dem Senf-Korn gleich
mein Glaube ist sehr klein,
so laß ich doch bei mir
in stetem Wachsthum sein.
4 Ich bin zwar schwach, doch sei
der Glaub' in mir geschäftig,
und Deine Stärk' und Kraft
sei in mir Schwachen kräftig:
Ach! zeuch mich hin zu Dir,
Herr, meine Zuversicht!
auf daß sich mehr' in mir
des wahren Glaubens licht.
5 O frommer Gott, der Du
ein Fünkelin angezündet
des Glaubens, blas' es auf
daß, wenn sich noth einfindet,
ich wohl gerüstet sei,
und gute Ritterschaft
ausübe allezeit,
durch dieses Lichtes Kraft.
6 Herr Jesu! blicke Du
mich an aus lauter Gnaden,
wie Du das arme Weib
von Cana, das beladen
mit vielem Unglück war:
Vertritt Du mich bei Gott,
damit mein schwacher Glaub'
hier werde nicht zu Spott.
7 Ach! lieber Herr! wie Du
für Petrum hast gebeten,
daß er nicht möchte ab
vom wahren glauben treten;
so bitte auch für mich,
der Du mein Mittler bist,
weil es Dein Wille ja,
und mir ensprießlich ist.
8 Erhöre mich, mein Gott!
mein Gott, mich doch erhöre,
merk auf mein Flehen, und
der Bitte mich gewähre,
daß ich des Glaubens Ziel,
der Seelen Seligkeit,
erlange dort einmal
bei Dir in Ewigkeit.
Source: Evangelisch-Lutherisches Gesang-Buch: worin die gebräuchlichsten alten Kirchen-Lieder Dr. M. Lutheri und anderer reinen lehrer und zeugen Gottes, zur Befoerderung der wahren ... (2. verm. Aus.) #267
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Author: | Peter Busch |
Language: | German |
Copyright: | Public Domain |