1 Heilge Nacht, auf Engelschwingen
Nahst du leise dich der Welt;
Und die Glocken hör ich klingen,
Und die Fenster sind erhellt.
Selbst die Hütte trieft von Segen,
Und der Kindlein froher Dank
Jauchzt dem Himmelskind entgegen
Und ihr Stammeln wird Gesang.
2 Mit der Fülle süßer Lieder,
Mit dem Glanz um Tal und Höh’n
Heil’ge Nacht, so kehrst du wieder,
Wie die Welt dich einst gesehn.
Da die Palmen lauter rauschten,
Und, versenkt in Dämmerung,
Erd’ und Himmel Worte tauschten,
Worte der Verkündigung.
3 Da, mit Purpur übergossen,
Aufgetan von Gottes Hand,
Alle Himmel sich erschlossen,
Glänzend über Meer und Land,
Da den Frieden zu verkünden,
Sich der Engel nieder schwang,
Auf den Höhen in den Gründen
Die Verheißung wieder klang.
4 Da, der Jungfrau Sohn zu dienen,
Fürsten aus dem Morgenland
In der Hirten Kreis erschienen,
Geld und Myrrhen in der Hand!
Da mit seligem Entzücken
Sich die Mutter nieder bog,
Sinnend aus des Kindes Blicken
Nie gefühlte Freude zog.
5 Heil’ge Nacht, mit tausend Kerzen
Steigst du feierlich herauf,
O, so geh’ in unsern Herzen,
Stern des Lebens, geh’ uns auf!
Schau, im Himmel und auf Erden,
Glänzt der liebe Rosenschein;
Friede soll’s noch einmal warden
Und die Liebe König sein.
Source: The Cyber Hymnal #13509