1 Gott ist mein lied! er ist der Gott der stärke;
Groß ist sein nam, und groß sind seine werke;
Und alle Himmel sein gebiet.
2 Er will und sprichts; so sind und leben welten.
Und er gebeut; wo fallen durch sein schelten
Die Himmel wieder in ihr nichts.
3 Licht ist sein kleid, und seine wahl das beste.
Er herrscht als Gott, und seines thrones veste
Ist wahrheit und gerechtigkeit.
4 Unendlich reich, ein meer von seligkeiten,
Ohn anganf Gott, und Gott in ew'gen zeiten!
Herr aller welt, wer ist dir gleich?
5 Was ist und war, im himmel, erd und meere,
Das kennet Gott, und seiner werke herre
Sind ewig vor ihm offenbar.
6 Er ist um mich, schafft daß ich sicher ruhe;
Er schaft, was ich vor oder nachmals thue,
Und er erforschet mich und dich.
7 Er ist dir nah, du sitzest oder gehest;
Ob du ans meer, ob du gen Himmel flöhest:
So ist er allenthalben da.
8 Er kennt mein flehn und allen rath der seele.
Er weiß wie oft ich gutes thu und fehle,
Und eilt, mir gnädig beyzustehen.
9 Er wog mir dar, was er mir geben wollte,
Schrieb auf sein buch, wie lang ich leben solte,
Da ich noch umbereitet war.
10 Nichts, nichts ist mein, das Gott nicht angehöre.
Herr, immerdar soll deines names ehre
Dein lob in meinem munde seyn.
11 Wer kan die pracht von deinem wundern fassen?
ein jeder staub, den du hast werden lassen,
Verkündigt seines Schöpfers macht.
12 Der kleinste balm ist deiner weisheit spiegel.
Du luft und meerihr auen, thal und bügel
Ihr seyd sein loblied und sein psalm.
13 Du tränkst das land, führst uns auf grüne weiden;
Und nacht und tag, und korn und wein und freuden
Empfangen wir aus deiner hand.
14 Kein sperling fällt, Herr, ohne deinen willen;
Solt ich mein herz nicht mit dem troste stillen,
Daß deine hand mein leben hält?
15 Ist Gott mien schutz, Will Gott mein retter werden;
So frag ich nichts nach himmel und nach erden,
Und biete selbst der hölle trotz.
Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #172