1 Gott, der du heilig bist,
Wer soll'n auch heilig leben,
Und unsre leiber dir
Zum opfer ganz ergeben,
Das da leabendig ist:
Ach! wie hat böse lust
Doch unser herz befleckt
Mit vielen sünden-wust!
2 Vor deinem richter-stuhl
Kan ja kein mensch bestehen.
West du die fleischlichen
Begierden willst ansehen,
Zusamt der eitelkeit
Die unser herz ansicht;
ein greuel sind wir herr,
Vor deinem angesicht.
3 Drum hilf uns böse lust,
Durch deines Geistes stärke,
Bezwingen, und mit ernst
stets fleihen fleisches werke;
Damit der glaub und geist
Behalten sieg und macht,
Und dein hochheil'ger will
Von uns hier werd vollbracht.
4 Verbinde du dich selbst
Mit unserm geist und seelen,
Daß wir des schmalen wegs
Zum leben nicht versehlen:
Nim weg, was unrein ist
Und wider dein zebot!
Damit nichts sündliches
Uns stürze in den tod.
5 Ach! laß dein Gottes-bild
In uns von neuem prangen;
Zu dir nur und dem Lamm
Steh unser ganz verlangen:
Befreye unsern geist
Von schnöder luste pein,
Und laß uns göttlicher
Natur theilhaltig seyn.
6 Nim uns zum tempel ein,
O Herr, nach leib und seele
Ach! heilg' uns durch und durch,
Und dich mit uns vermähle
In Christo, unserm Herrn,
Dem keuschen Jungraun-sohn,
Den nur ein reines herz
Wird schaun in seiner kron.
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