1 Es mag dies haus, das aus Erden,
nur immerhin zerbrochen werden;
ein andres haus wird uns erbaut.
Gott selbst will den Bau vollführen,
mit ewger Himmelsklarheit zieren,
dran man nichts Unvollkommnes schaut.
Hinweg, was irdisch heißt!
Mein Herz und ganzer Geist
fleucht von hinnen,
ergreist dies Wort, und ist schon dort
an jenem selgen Freudenort.
2 Kein Vorhang wird angetroffen,
das Allerheiligste steht offen:
o seligste Zufriedenheit!
Hier giebt sich innig zu küssen,
mit süßer Wonne zu genießen
die heiligste Dreieinigkeit.
Es schenkt sich uns allhier
der Engel schöne Zier;
alle Frommen
unfassen sich recht brüderlich:
o Herz und Seele freue dich!
3 Hier ist lauter Licht und Freude:
hier kleidet uns nur weise Seide
der allerreinsten Heiligkeit;
wir trag'n lauter güldne Kronen,
wir sitzen hier auf güldnen thronen;
hier wechselt sich gar keine Zeit.
Hör auf mein blöder Sinn,
wo willst du endlich hin?
Stille stille!
Geh ruhig ein, wo Gott allein
wird alles und in Allem sein.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #690