1 Durch viele grosse plagen
Hat mich der Herr getragen,
Von meiner jugend auf;
Ich hah auf meinen wegen
Des Höchsten hand und segen;
Er lenkte meines lebens lauf.
2 Sein weg war oft verborgen;
Doch wie der helle morgen
Aus dunklen nächten bricht:
So hab ich stets gespüret;
Der weg, den Gott mich führet,
Bringt mich durchs finstre thul zum licht.
3 War menschen hülf vergebens;
So kam der Herr des lebens,
Und half und machte bahn:
Wußt ich mir nicht zu rath
So that Gott grosse thaten,
Und nam sich machtig meiner an.
4 Bis in des alters tagen
Will er mich heben, tragen,
Und mien erretter seyn;
Dis hat mir Gott versprochen,
Der nie sein wort gebrochen;
Ich werde sein mich ewig freun.
5 Er wird mir schwachen alten,
Was er versprochen, halten,
Denn er ist fromm und treu;
Bin ich gleich matt und müde,
Er giebt mir trost und friede,
Und seiht mit muth und kraft mir bey.
6 Nach wenig bangen stunden
Hab ich ganz überwunden;
Ich bin vom ziel nicht welt.
Triumph! o welche freuden!
Sind nach dem letzten leiden,
Vor Gottes thron für mich bereit.
7 Ich warte froh und stille,
Bis meines Gottes wille
Mich nach dem kampfe krönt:
An meiner laufbahn ende,
Sink ich in Jesu hände,
Der mit dem richter mich versöhnt.
Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #493